„Il teatro alla scala“ kurz auch „Scala“ genannt ist eines der berühmtesten und einflussreichsten Opernhäuser der Welt. Erbaut wurde es 1776 binnen 23 Monaten auf der Piazza della Scala in Mailand. Diesem Platz verdankt das Opernhaus auch seinem Namen. Damals ahnte noch niemand welch bewegte bauliche Geschichte diesem Haus noch bevorstehen wird. Denn vor allem der zweite Weltkrieg hat dem Haus schwer zugesetzt. Es folgte ein rekordverdächtiger Wiederaufbau der jedoch zur Lasten der Qualität ging. Unter dem Orchestergraben wurde Bauschutt deponiert und die Akustik litt immens unter den überhasteten Maßnahmen.
Die bewegte Geschichte der Scala
Wiederum musste das „teatro alla scala“ saniert werden. Die Fassade mit dem Wagen des Sonnengottes Apoll im Giebel blieb gleich, auch der Zuschauerraum und das Foyer wurden erhalten. Von 2002 bis 2004 kümmerte sich der Architekt Mario Botta aus der Schweiz um die Sanierung und seither steht den Künstlern ein 38 Meter hoher Bühnenturm zur Verfügung, der er es ermöglicht auf drei Bühnen gleichzeitig zu proben.
Modernste Technik und beste Akustik erfreut die Operngäste und macht einen Besuch der Mailänder Scala zu einem einzigartigen Erlebnis für die Sinne. Wiedereröffnet wurde das Haus im Dezember 2004 mit der selben Oper, die auch bei der Ersteröffnung aufgeführt wurde, nämlich „L’Europa riconosciuta“, dirigiert von niemand geringerem als Riccardo Muti.
Das Teatro alla Scala und seine Gepflogenheiten
Zu ehren des Schutzpatrons von Mailand, Sant’Ambrogio, dem heiligen Ambrosius, beginnt am 7. Dezember auch die Saison an der Scala. Pünktlich zur vollen Stunde beginnen die Vorstellungen. Nichts Besonderes wird man auf den ersten Blick meinen, doch für die italienische Lebensweise, die es mit der Pünktlichkeit nicht sehr genau nimmt, ist dies eine wahre Herausforderung. Aus Anekdoten weiß man, dass früher sogar die Uhren nach dem Vorstellungsbeginn des „teatro alla scala“ gerichtet wurden.
Die neue Saison im Zeichen von VW – Verdi und Wagner
Der Spielplan für die neue Saison 2013/14 steht bereits fest. Unglaubliche sechzehn Produktionen wird die Scala präsentieren. Darunter zehn Opern und sechs Ballettstücke. Sieben der zehn Opern stammen aus italienischer Feder und basieren auf dem italienischen Libretto von Mozarts „Cosi fan tutte“. Außerdem werden drei Verdi Opern gezeigt – eine seiner bekanntesten „La traviata“, des weiteren „Il trovatore“ und „Simon Boccanegra“.
Das Ballett der Mailänder Scala startet am 17. Dezember 2013 mit einem Abend zu Ehren Alexei Ratmansky in die neue Saison, welche generell gesprochen klassischen Titeln gewidmet sein wird. Darunter finden sich „Jewels“ von Balanchine, „Schwanen See“, „Petit Evening“ sowie „Don Quixote“ und „Romeo e Giulietta“.
Strauss in der Mailänder Oper
Anlässlich des 150. Geburstags von Richard Strauss wird ein Konzertreigen das Programm der Scala komplettieren. Drei symphonische Programme werden jeweils drei Abende lang gespielt und von Esa-Pekka Salonen, Riccardo Chailly and Philippe Jordan dirigiert. Eine neue Serie an Pollini Konzerten wird schließlich die Brücke zur Gegenwart schlagen und das Heute mit der Zeit Beethovens verbinden. Das Opernhaus präsentiert elf Klaviersonaten geschrieben von Boulez, Sciarrino, Stockhausen, Lachenmann mit Pierre Boulez als Dirigent. Aus diesem Anlass gastiert auch das Pariser Ensemble Intercontemporain, das Klangforum Wien und die Musikfabrik Köln in dieser Saison am „teatro alla scala“ in Mailand.